Das Projekt NEULAND ist als soziokulturelles Projekt getragen vom Verein kulturkaviar für alle e.V. entstanden, um die BewohnerInnen einer Wohnunterkunft für Flüchtlinge, Zugewanderte und Wohnungslose von fördern und wohnen AöR bei den oftmals beschwerlichen Schritten des Neuanfangs in einem für sie fremden Land und einer ebenso fremden Kultur zu unterstützen und zu begleiten. In dem Pavillondorf Mattkamp am Rand des Stadtteils Billstedt am Öjendorfer Park leben derzeit ca. 420 Menschen aus über 50 Nationen, darunter viele Alleinstehende, Alleinerziehende und Familien. Seit Juli 2016 hat Jill Cebeli die Leitung der Projektinitiative NEULAND übernommen. Mit der Auflösung des kulturkaviar e.V. im Frühjahr 2017 schien die Fortführung der Initative zunächst gefährdet. Umso mehr freuen wir uns als Integrationspunkt Hamburg darüber, dem Projekt NEULAND seit März 2017 als neuer Träger zur Seite stehen und damit die mit dieser Initiative geleistete vielfältige kultursensible Bildungs- und Intergrationsarbeit weiterhin sichern und gemeinsam ausbauen zu können.
Jill Cebeli ist als muslimische Kunsttherapeutin und -pädagogin spezialisiert auf die Arbeit in interkulturellen sozialen Handlungsfeldern. Nach einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Themen Kultur und Interkulturalität an der University of Applied Sciences Ottersberg, befasste sie sich in ihrer Abschlussarbeit intensiv mit dem Verhältnis von Kunst, Islam und Ethik. Von 2008 bis 2011 war sie als studentische Mitarbeiterin im Institut für Kunsttherapie und Forschung mit dem Aufbau des Forschungsfeld FH, sowie der Leitung studentischer Forschungsprojekte beauftragt. Arbeitsschwerpunkte ihrer derzeitigen freiberuflichen Tätigkeit bilden niedrigschwellige künstlerische Angebote in schulischen und außerschulischen Kontexten, z.B. mit SchülerInnen der AvM-Dual und IV-Klassen oder mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsen innerhalb der soziokulturellen Integrationsarbeit und Flüchtlingshilfe. Aktuell ist sie u.a. als Kulturlotsin im Programm Kulturschule Hamburg für die Gabriele Fink Stiftung tätig. Außerdem arbeitet sie an der Entwicklung und Realisierung kunstbasierter, kultur- und religionsreflektierender Projekte in Kooperation mit verschiedenen Religionsgemeinschaften, Kulturinstitutionen und kommunalen Partnern. Im Rahmen des Bundesprogramms geförderten Modellprojekt Al Wasat lässt sie sich derzeit im Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstitut e.V. weiterbilden, um als in ihrer Tätigkeit als Funktionsträgerin Radikalisierungen muslimischer Jugendlicher entgegenwirken zu können.
Der Malkreis bietet Kindern ab ca. 5 Jahren die Möglichkeit, sich künstlerisch mit verschiedenen Materialien und Methoden auszuprobieren. Zudem fokussiert das Angebot die Förderung der Interaktions- und Konfliktfähigkeit, sowie die Frustrationstoleranz der Kinder im Umgang miteinander und/oder ihren überwiegend schwierigen Lebens- und Wohnverhältnissen. Durch die regelmäßige Durchführung von Malspielen und -übungen in der Gruppe und die gemeinsame Gestaltung von themenbezogenen großformatigen Bildern werden die Kinder professionell in Gestaltungs- und Kommunikationsprozesse hineingeführt. Im Sinne des „Förderns und Forderns“ werden die Kinder dabei angeregt, ihre individuellen Ressourcen, d.h. Stärken und Schwächen besser kennen und integrieren zu lernen, sowie kreative Lösungskompetenzen für verschiedene Problemstellungen in den gestalterischen und sozialen Prozessen zu entwickeln.